Libido & sinnliche Ernährung

Was dich weckt, beginnt tiefer.
Lust ist kein Impuls. Sie ist ein Feld.
Ein Raum, der sich erst öffnet, wenn du bereit bist zu empfangen – mit deinem Körper, deinem Atem, deinem Geschmack.
Manchmal braucht sie keine Berührung. Nur ein Zeichen. Eine Geste. Ein Essen, das dich erinnert, wie lebendig du bist.
Ich führe dich durch drei Impulse – still, tief, warm.
Jede Botschaft enthält ein Bild, eine Zutat, ein Rezept.
Nicht zum Nachkochen. Sondern zum Zurückkehren – in deine Mitte, in dein Begehren, in deinen Sinn.
Wenn du willst, dass etwas in dir aufwacht – dann iss, als wärst du gemeint.

Was dich nährt:
Ingwer
Ingwer wirkt durchblutungsfördernd, anregend und wärmend – im Körper wie im Geist.
Er belebt, aktiviert, bringt den Kreislauf in Schwung.
In vielen Heiltraditionen steht er für Lust, Lebenskraft und Grenzöffnung.
Lust will nicht gezähmt werden.
Sie will geführt werden – durch Präsenz, durch Atem, durch Nahrung, die dich ins Jetzt zurückholt.
Nicht alles in dir muss weich sein. Manchmal ist es das Raue, das dich lebendig macht. Das Scharfe. Das Direkte.
Rezept:
Goldene Ingwer-Kurkuma-Shots mit Chili & Zimt
Zutaten:
Frischer Ingwer
Kurkumawurzel oder -pulver
Zitronensaft
Prise Cayenne oder frische rote Chili
Zimt
Ahornsirup oder Dattelsirup
Wasser oder Apfelsaft als Basis
Zubereitung:
Ingwer und Kurkuma fein reiben oder im Mixer mit Zitronensaft und Wasser/Apfelsaft mixen.
Mit Chili, Zimt und Süße abschmecken.
Frisch servieren – als warmer Shot oder leicht gekühlt.
Wirkung:
Wie ein innerer Weckruf – scharf, hell, zentrierend.
Ich empfehle es dir, wenn du deinem Körper wieder vertrauen willst – und bereit bist, ihn in seiner vollen Lebendigkeit zu spüren.
Wenn dein Körper bereit ist, spürt er es zuerst an der Zunge.
Dann im Becken. Dann überall.
Kardamom
Kardamom ist ein altes Aphrodisiakum – nicht scharf, sondern tief-wärmend, weich, balsamisch.
Er öffnet den Brustraum, fördert die Durchblutung, wärmt das Zentrum – körperlich wie emotional.
In der Ayurveda gilt er als herzöffnend, reinigend und verbindend.
Nicht jede Lust beginnt mit Berührung.
Manchmal beginnt sie tiefer – dort, wo Wärme zur Bewegung wird.
Dort, wo dein Becken aufatmet, wo dein Atem weich wird, wo deine Haut beginnt, sich zu erinnern.
Rezept:
Warmer Kardamom-Reis mit Safranmilch & Granatapfelkernen
Zutaten:
Vollkorn-Basmati- oder Milchreis
Pflanzliche Milch (z. B. Mandel- oder Hafermilch)
Kardamom (frisch gemörsert oder ganz)
Eine Prise Safran
Ahornsirup oder Dattelsüße
Granatapfelkerne
Optional: Mandelblättchen, Rosenwasser
Zubereitung:
Reis mit Pflanzendrink, Kardamom und Safran langsam weichkochen.
Am Ende mit Ahornsirup süßen, nach Wunsch einen Hauch Rosenwasser zugeben.
Mit Granatapfelkernen und Mandelblättchen servieren.
Wirkung:
Ein sanftes Ritual für die Mitte des Körpers – wärmend, öffnend, einhüllend.
Ich empfehle es dir, wenn du deine Lust aus der Tiefe holen willst – nicht über Reiz, sondern über Wärme.
Sinnlichkeit braucht Nahrung, die nicht fordert, sondern entfaltet.
Eine Glut, nicht ein Feuer. Ein Flüstern, kein Befehl.
Feige
Die Feige ist archetypisch weiblich, weich, süß und tief.
Sie steht für Fruchtbarkeit, Sinnlichkeit und das Geheimnis der Reife.In vielen Kulturen galt sie als natürliches Aphrodisiakum – sanft, nie aggressiv.
Lust ist nicht laut. Sie beginnt im Innersten – warm, weich, wortlos. Was sie braucht, ist keine Reizüberflutung, sondern Raum. Raum für ein Aufblühen. Für das Spiel von Süße und Wärme. Für Sinnlichkeit, die still beginnt.
Rezept:
Gebackene Feigen mit Thymian, Ziegenfrischkäse & Honig
Zutaten:
Reife Feigen
Milder Ziegenfrischkäse
Flüssiger Honig
Frischer Thymian
Grober schwarzer Pfeffer
Optional: Walnüsse, Zitronenzeste
Zubereitung:
Feigen kreuzweise einschneiden, leicht auseinanderfalten.
Mit je einem Löffel Ziegenkäse füllen, mit Honig beträufeln.
Mit Thymian und Pfeffer bestreuen.
Im Ofen bei mittlerer Hitze 10–12 Minuten backen.
Warm servieren – wer mag, mit Walnüssen & Zitronenzeste.
Dieses Gericht öffnet die Sinne: weich, süß, warm, ein Hauch Tiefe. Ich empfehle es dir, wenn du wieder in Verbindung kommen willst – mit deinem Körper, deiner Lust, deinem Atem.
Wenn du dich wieder spüren willst, geh den Weg über den Geschmack.
Wähle nicht, was laut ist – sondern was dich öffnet.




